Ein Aneurysma ist eine krankhafte allschichtige Erweiterung eines Blutgefäßes, die oft in Arterien vorkommt. Am häufigsten betrifft es die Hauptschlagader (Aorta) im Bauchraum im Brustkorb oder die Kniekehlenschlagader.
Die Behandlung eines Aneurysmas hängt von der Größe und Lage ab. Kleinere Aneurysmen, die keine Symptome verursachen, müssen regelmäßig überwacht werden, da gezeigt wurde, da erst ab einem gewissen Durchmesser der Nutzen der Behandlung das Risiko bei Weitem übersteigt. Größere Aneurysmen oder solche mit einem erhöhten Rupturrisiko erfordern jedoch eine rasche und gezielte Behandlung. Die Europäische Gesellschaft für Gefäßchirurgie empfiehlt eine Behandlung innerhalb von 8 Wochen ab Diagnose.
Obliterative Veränderungen (Einengungen – Stenosen – und Verschlüsse) und dilatative Veränderungen (Aussackung – Aneurysma) der Arterien können je nach Lokalisation erfolgreich mit Kathetermethoden oder chirurgischen Verfahren behandelt werden. Bei Einengungen wird oft eine Ballondehnung mit oder ohne Stent eingesetzt, während bei Aneurysmen ein Stentgraft – ein metallgerüst mit blutundurchlässiger Membran – verwendet wird. Alternativ kann auch eine chirurgische Behandlung mit Bypassmethoden notwendig sein, bei der das geschädigte Gefäßstück ersetzt oder umgangen wird.
Die Entstehung von Aneurysmen wird durch mehrere unterschiedliche Faktoren begünstigt. Häufig entstehen sie durch Atherosklerose, also die Verkalkung und Verhärtung der Arterien. Hoher Blutdruck, Rauchen und erbliche Faktoren – Aneurysmen in der Familie – erhöhen das Risiko, ein Aneurysma zu entwickeln.
Oft bleiben Aneurysmen lange Zeit unbemerkt, da sie sehr langsam wachsen und keine Beschwerden verursachen. In manchen Fällen können aber Schmerzen im betroffenen Bereich, wie zum Beispiel im Bauch oder Rücken, auftreten. Ein plötzlicher, starker Schmerz kann ein Hinweis auf ein symptomatisches oder geplatztes Aneurysma sein, was einen Notfall darstellt.
Gesunde Lebensgewohnheiten wie eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und der Verzicht auf Rauchen und Blutdruckkontrolle helfen, das Risiko der Entstehung und Progression eines Aneurysmas zu verringern. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind besonders wichtig, wenn in der Familie bereits Fälle von Aneurysmen aufgetreten sind.
Stentgraft bei Aortenaneurymen und penetrierenden Aortenulcera (PAU)
Gefensterte (fenestrierte) oder verzweigte (Gebranchte) Aortenprothesen (meist
Maßprothesen mit mehreren Wochen Wartezeit) bei Thorakoabdominellen und juxtarenalen Aneurysmen
Offener Aortenersatz bei Aneurysmen und mit oder ohne Rekonstruktion von Eingeweidearterien