Gefäßchirurgie

Dialysezugänge

Zugänge für Nierenersatztherapie/Blutwäsche
Was Sie wissen sollten

Die Dialysechirurgie spielt eine zentrale Rolle bei der Vorbereitung und Aufrechterhaltung der Blutwäsche (Dialyse), einer lebenswichtigen Behandlung für Patienten mit fortgeschrittener Niereninsuffizienz. Diese Patienten leiden an einer eingeschränkten oder fehlenden Nierenfunktion, wodurch die Nieren ihre Aufgabe, das Blut zu filtern und überschüssige Flüssigkeiten und Abfallprodukte auszuscheiden, nicht mehr erfüllen können. Zu den häufigsten Krankheitsbildern, die eine Dialyse erforderlich machen, gehören:

Chronische Niereninsuffizienz (CKD)
Eine schleichende Verschlechterung der Nierenfunktion, die oft über Jahre hinweg fortschreitet. Ursachen können Diabetes, Bluthochdruck oder andere seltene chronische Erkrankungen sein.

Akutes Nierenversagen
Ein plötzlicher Verlust der Nierenfunktion, der durch schwere Infektionen, Medikamente, Dehydrierung oder Schock verursacht werden kann. Dies kann in einigen Fällen reversibel sein, erfordert aber häufig vorübergehend eine Dialyse.

Endstadium der Nierenerkrankung (ESRD)
Das endgültige Stadium der Niereninsuffizienz, bei dem die Nierenfunktion so stark eingeschränkt ist, dass eine Dialyse oder Nierentransplantation notwendig wird, um das Leben des Patienten zu erhalten.

Behandlung

Die Dialysechirurgie umfasst verschiedene Verfahren, die notwendig sind, um einen Zugang zum Blutkreislauf zu schaffen, damit die Dialyse effektiv durchgeführt werden kann. Zu den wichtigsten chirurgischen Eingriffen zählen:

Arteriovenöse Fistel (AV-Fistel)
Die AV-Fistel ist der bevorzugte Dialysezugang und entsteht durch die Verbindung einer Arterie mit einer Vene, meist am Unterarm. Diese Fistel muss einige Wochen oder Monate reifen, bevor sie für die Dialyse genutzt werden kann. Sie bietet den besten Blutfluss und hat eine lange Lebensdauer.

Arteriovenöser Graft (AV-Graft)
Wenn die Venen des Patienten zu klein oder schwach für eine Fistel sind, kann ein synthetischer Schlauch (Graft) verwendet werden, um eine Verbindung zwischen Arterie und Vene herzustellen. Der AV-Graft ist schneller einsatzbereit als eine Fistel, aber auch anfälliger für Komplikationen wie Infektionen oder Thrombosen.

Zentraler Venenkatheter
In akuten oder notfallmäßigen Situationen, in denen ein sofortiger Dialysezugang erforderlich ist, wird ein Katheter in eine große Vene (oft im Hals oder der Leiste) eingeführt. Dieser Zugang kann sofort verwendet werden, ist jedoch für den Langzeitgebrauch weniger ideal, da er ein höheres Infektionsrisiko birgt.

Die Hauptursachen für chronische Nierenerkrankungen, die eine Dialyse erfordern, sind:

Diabetes mellitus
Langjährig hoher Blutzuckerspiegel kann die Blutgefäße in den Nieren schädigen und führt häufig zu Nierenschäden.

Hypertonie (Bluthochdruck)
Anhaltend hoher Blutdruck kann die empfindlichen Strukturen in den Nieren schädigen und zu Nierenversagen führen.

Glomerulonephritis
Eine Entzündung der Filtereinheiten der Nieren, die durch Infektionen, Autoimmunerkrankungen oder andere Faktoren verursacht wird und zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion führt.

Polyzystische Nierenerkrankung
Eine genetische Erkrankung, bei der sich Zysten in den Nieren bilden und das gesunde Nierengewebe verdrängen, was letztendlich zu Nierenversagen führt.

Die Symptome einer chronischen Nierenerkrankung (CKD, Chronic Kidney Disease) entwickeln sich meist schleichend und bleiben in den frühen Stadien oft unbemerkt. Erst in fortgeschrittenen Stadien treten deutliche Beschwerden auf, wenn die Nierenfunktion bereits erheblich eingeschränkt ist.

Frühe Symptome (Stadium 1–3)
In den frühen Stadien gibt es oft kaum Symptome. Gelegentlich treten unspezifische Beschwerden auf, wie:

  • Müdigkeit und Erschöpfung: Durch die Ansammlung von Stoffwechselgiften.
  • Konzentrationsstörungen und verminderte Leistungsfähigkeit
  • Appetitlosigkeit oder leichter Gewichtsverlust
  • Vermehrtes Wasserlassen (Polyurie), besonders nachts (Nykturie)
  • Bluthochdruck: Ein häufiges Frühzeichen bei eingeschränkter Nierenfunktion.

Die Prävention von Nierenerkrankungen und der damit verbundenen Notwendigkeit einer Dialysechirurgie konzentriert sich auf die Kontrolle der zugrunde liegenden Ursachen:

Blutzuckerkontrolle
Eine gute Einstellung des Blutzuckerspiegels bei Diabetes ist entscheidend, um das Risiko von Nierenschäden zu verringern.

Blutdruckmanagement
Regelmäßige Überwachung und Kontrolle des Blutdrucks können dazu beitragen, Nierenkomplikationen zu verhindern.

Gesunde Lebensweise
Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität, das Vermeiden von Übergewicht und der Verzicht auf Rauchen tragen wesentlich zur Erhaltung der Nierengesundheit bei.

Früherkennung und Behandlung von Nierenerkrankungen
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, insbesondere bei Personen mit Risikofaktoren wie Diabetes oder Bluthochdruck, können dazu beitragen, Nierenerkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, bevor sie fortschreiten.

Vermeidung von nephrotoxischen Substanzen
Die langfristige Einnahme bestimmter Medikamente (wie nichtsteroidale Antirheumatika) oder der Kontakt mit giftigen Substanzen kann die Nieren schädigen. Daher sollten diese Substanzen nur unter ärztlicher Aufsicht verwendet werden.

Meine Leistungen für Sie:
  • Neuanlage von AV-Fisteln und Shunts
  • Implantation und Wechsel von tunnelierten Dialysekathetern
  • Chirurgische, endovaskuläre und kombinierte (Hybrid) Behandlung von verschlossenen oder suboptimal funktionierenden AV-Fisteln und Shunts
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